Prof. Dr. Jürg Osterwalder
Physik-Institut der Universität Zürich

Von Einsteins Photoeffekt zur hochauflösenden Festkörpersonde

Donnerstag 2. Juni 2005, um 19:30 Uhr
ETH Hauptgebäude Hörsaal HG F5, Rämistrasse 101


Wenn Elektronen bei Lichteinfall aus einem Material geschleudert werden, spricht man von Photoeffekt. Die ersten Experimente von Heinrich Hertz und wenig später von Philipp Lenard zeigten, dass die kinetische Energie dieser Elektronen von der Wellenlänge, nicht aber von der Lichtintensität abhängt. Dieses Verhalten wurde vcr hundert Jahren von Albert Einstein mit Hilfe der Quantennatur des Lichtes erklärt.

In den letzten Jahrzehnten haben spektroskopische Anwendungen dieses Effektes viel zu unserem Verständnis der Elektronenzustände in festen Körpern beigetragen. Da Lichtquanten beim Photoeffekt den Festkörperelektronen wohl definierte Energie- und Impulsbeiträge übergeben, lässt sich von den spektroskopischen Messungen an den Photoelektronen auf deren ursprünglichen Quantenzustände zurückschliessen.

Im Moment erleben wir einen richtigen Boom dieser Methoden, ausgelöst durch technische Fortschritte im Spektrometerbau und in der Spin-Polarimetrie, sowie durch die Verfügbarkeit neuer Lichtquellen (Synchrotonstrahlung, Femtosekunden- Laser). Mit der heute erreichbaren Energie- und Impulsauflösung kann das komplizierte Zusammenspiel der Elektronen untereinander und mit dem Kristallgitter, welches die faszinierende Vielfalt von Festkörpereigenschaften hervorbringt, sehr detailliert studiert werden.

In meinem Vortrag werde ich einige dieser neuen Entwicklungen aufzeigen.


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